Psychische Belastungen in der Metall- und Elektroindustrie
Seit Jahren nehmen psychische Belastungen in der Metall- und Elektroindustrie zu: Arbeitsverdichtung und Zeitdruck machen krank, führen zu hohen Fehlzeiten und tragen zu Frühverrentungen bei. Durch neue Technik- und Produktionskonzepte, die auch im Zuge der Industrie 4.0 entstehen, nehmen die Anforderungen an Beschäftigte zu. Verschärft wird dieser betriebliche Problemdruck durch den internationalen Konkurrenzdruck in der exportorientierten Branche sowie die Alterung der Belegschaft. Gefragt sind Konzepte zur innovativen Arbeitsgestaltung, um psychosoziale Gesundheitsressourcen, Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten dauerhaft zu stärken.
Ziele des Projektes InGeMo
Das Projekt InGeMo erarbeitet Konzepte und Methoden zur Stärkung der organisationalen Gestaltungskompetenz, die geeignet sind, die psycho-sozialen Gesundheitsressourcen von Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie zu verbessern. Für ausgewählte Tätigkeitsfelder und Betriebsgrößen werden mit den betrieblichen Kooperationspartnern zukunftsweisende Konzepte zur Förderung organisationaler Arbeitsgestaltung erarbeitet.
Projektanliegen ist es, unentdeckte Arbeitsgestaltungspotenziale zur Förderung der psycho-sozialen Gesundheit von Beschäftigten zu identifizieren. Um die Gestaltungskompetenz von Führungskräften, Beschäftigten und Interessensvertretungen zu stärken, werden geeignete Qualifizierungsmaßnahmen entwickelt. Zudem wird ein Konzept psycho-sozialer Präventionsketten in den betrieblichen Teilvorhaben erarbeitet. Um den Ergebnistransfer zu sichern, wird eine Branchenallianz aufgebaut, an der eine Vielzahl von Präventionsdienstleistern und Transferpartnern mitwirken. Diese trägt zum Austausch von Arbeitsgestaltungswissen bei.

Dr. Anja Gerlmaier
Institut Arbeit und Qualifikation
Universität Duisburg-Essen
Telefon: 0203 379-2408
anja.gerlmaier@uni-due.de